Plantarfasziitis mit Hohlfuß
Eine Plantarfasziitis beschreibt eine Entzündung der, wie der Name schon sagt, Plantarfaszie, einer Sehnenplatte unter dem Fuß. Im schlimmsten Fall kann diese einen Fersensporn (Kalkbildung vor dem Hacken) auslösen.
Der Hohlfuß ist auf dem Bild deutlich zu sehen. Dabei wird die Plantarfaszie zusätzlich beansprucht, wodurch der Heilungsprozess einer Entzündung erschwert wird.
Was hat bei mir geholfen?
Einmal vorweg für die Langzeitgeplagten, was hat mir am Ende geholfen?
Ich kann es leider nicht genau eindeutig beschreiben. Nachdem ich eine zweite Strahlenbehandlung hatte wurden die Schmerzen im Fuß wieder stärker. Daraufhin habe ich (auf Anraten eines Heilpraktikers) meine Einlagen mal weggelassen. Und nach einiger Zeit wurde es dann besser. Da ich nicht weiter wusste und so ziemlich alle Behandlungsmethoden bereits ausgenutzt hatte, habe ich erstmal nichts weiter gemacht. Und irgendwann, war es dann weg.
- Dehnen, unglaublich wichtig. Mindestens mehrfach täglich mit dem Vorderfuß auf einer Treppenstufenkante stehen und somit „hinten“ dehnen
Zu empfehlen auch ein Fußbrett auf welches man sich täglich stellen kann. Bei mir zu Beginn große Schmerzen, die aber nach ca. zwei Wochen radikal besser wurden
Ebenfalls eine Blackroll mit welcher ich mein Bein bzw. die Muskeln und Faszien bearbeitet habe (hier dauerte es aber viele Wochen). Empfehlenswert ist hierbei eine kleine Rolle für den Unterschenkel und eine große Rolle für den Oberschenkel. Evtl. sind auch die Gesäßmuskeln betroffen, kann man ebenfalls mit einer großen Rolle bearbeiten. Wenn möglich schaut mal ob ihr einen Faszienexperten in der Nähe habt (in HH zu empfehlen die Faszienhelden) - Einlagen. Und nicht unbedingt nur die „Billig“-Einlagen vom Orthopäden. Besser genaue Analyse (evtl. inkl Laufbahnanalyse) und daraufhin feste(!) Einlagen erstellen lassen.
Grundsätzlich war ich damit recht zufrieden, aber habe sie, wie oben beschrieben, am Ende weggelassen und danach wurde es besser. Muss jeder selbst schauen wie es sich anfühlt. - Strahlenbehandlung
Zahlt auch die gesetzliche Krankenkasse. Kann wiederholt werden, wenn der Erfolg nicht nach der ersten Behandlung kommt.
1.1 Krankheitsbild Plantar Fasziitis
Wie entsteht und wie äußert sich die Plantar Fasziitis? Die Entstehung kann mehrere (oder nur einen) Gründe haben. Meist ist zu starker Druck auf den Fuß der Grund. Dies kann zB durch Übergewicht oder falsches Training (zu starke Belastung des Vorderfußes) ausgelöst werden. Beim Hohlfuß ist die Sehnenplatte durch die Fußform grundsätzlich vorbelastet, wodurch eine Plantar Fasziitis sehr leicht ausgelöst werden kann.
1.2 Krankheitsbild Hohlfuß
Ein Hohlfuß ist meist angeboren. Der Fuß ist dabei verformt, so dass als Druckpunkt zum Boden nur die Zehen, der Vorderfuß, sowie der Hacken nutzbar sind. Die führt häufig zu Fußschmerzen und begünstigt ein Umknicken und somit Verstauchungen. Häufig werden Einlagen verschrieben, welche den Betroffenen Linderung geben, das Problem jedoch nicht lösen. Hierzu werden neben Fußübungen auch Barfuß-Laufen empfohlen.
Durch den Hohlfuß sind die Muskeln und Sehnen im Fuß mehr belastet als bei normaler Fußform. Somit begünstigt der Hohlfuß eine Plantar Fasziites und führt zu einen längerem und schwierigerem Heilungsprozess.
2. Behandlung
Grundsätzlich ist der Besuch beim Arzt bzw. Orthopäden dringend empfohlen. Eine kleine Entzündung bei normaler Fußform lässt sich aber meist selbst schnell behandeln.
Mögliche Behandlungsmethoden:
- Dehnen des Fußes, Unter- und Oberschenkels
- Orthopädische Einlagen
- Kinesio-Tapes
- Elektrotherapie
- Schockwellentherapie
- NSAR Tabletten (Nichtsteroidales Antirheumatikum, zB Ibuprofen,. Diclofenac, Meloxicam)
- Akupunktur
- Cortisonspritze
- Strahlenbehandlung
- Operation (nur bei starkem Fersensporn)
Zusätzlich: Nahrungsergänzung
Nahrungsergänzungsmittel können den Körper im Heilungsprozess unterstützen. Grundsätzlich sollte jedoch eine gesunde Ernährung diese nicht notwendig machen. Möchte man dennoch zusätzliche Präparate zu sich nehmen, um den Heilungsprozess der Plantar Fasciitis zu unterstützen, sind die Folgenden vermutlich hilfreich.
- Omega 3 Fettsäuren (zB in Fischöl)
- Enzyme (zB Wobenzym oder Orthomol Tendo)
- MSM
- Vitamin D
- Vitamin E
- Basentabletten (zB tri.balance)
2.1 Dehnen des Fußes, Unter- und Oberschenkels
Dehnen ist ein sehr wichtiger Prozess um die Heilung zu unterstützten. Es sollte grundsätzlich immer gedehnt werden, egal welche andere Methode angewendet wird.
Wichtig ist zudem aber auch die verklebten Faszien vorher(!) zu lösen. Dies geschieht zB mit einem Fußbrett und/oder einer Blackroll. Dieser Vorgang ist zunächst langwierig und schmerzhaft.
Es kann auch sein (Vermutung bei mir) dass nicht nur das Bein betroffen ist, sondern auch der obere Teil der Muskeln, welche am Gesäß sitzen. Hier habe ich auch Jahre nach der Entzündung einige Probleme. Diese äußern sich durch Verspannungen um Unterschenkel, wobei eine Behandlung mit der Faszienrolle sehr schmerzhaft ist und oft nur kurzfristig eine Lösung bietet.
2.2 Orthopädische Einlagen
Einlagen werden häufig zuerst verschrieben. Diese versprechen zunächst Linderung im täglichen Gebrauch oder beim Sport (hierfür gibt es auch spezielle Sporteinlagen). Wichtig ist eine Fersenpolster im hinteren Bereich sowie eine Art Höcker im mittleren Bereich für die Entlastung durch die, vom Hohlfuß bedingte, Fußform.
Bei dem Fußspezialist Kriwat in Hamburg habe ich neben einer Laufbandanalyse auch Einlagen erstellen lassen. Im Vergleich zu der Kasseneinlage (Zuzahlung bei Rezept <20€) ist diese wesentlich stabiler und passt besser und fühlt sich viel besser an. Dafür ist die Zuzahlung bei Rezept teurer (~50€), aber sein Geld wert.
2.3 Stoßwellen Therapie
Ein kurzes Erklärungsvideo des NDR:
Genauere Informationen unter gelenk-klinik.de.
2.4 Akupunktur
Akupunktur ist ebenfalls eine Möglichkeit den Körper bei der Heilung zu unterstützen.
Meist wird die Akupunktur 6- 10 Mal durchgeführt. Pro Sitzung dauert es ca. 20 Minuten. Dabei werden ca. 15 Nadeln gesetzt. Die meisten in den Fuß, einige ins Bein und evtl. noch in die Hand, Ohr oder Kopf.
Das Einsetzen der Nadeln ist nicht bis sehr wenig schmerzhaft.
Nach den Sitzungen dauert es ca. 6 – 8 Wochen, bis die Akupunktur ihre volle Wirkung erzielt hat. Bei mir selbst hatte es leider keinen Erfolg.
2.5 Cortison Spritze
Cortison ist ein Steriodhormon, welches, vereinfacht gesagt, entzündungshemmend ist. Mittels einer Spritze kann es direkt an die betroffene Stelle der Enzündung eingesetzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Ursache nicht behoben wird.
Die Behandlung ist sehr schmerzhaft, da sich an der Fußunterseite viele empfindliche Nerven befinden. Zunächst wird die Haut betäubt, um den Schmerz beim Einstich der Betäubungsspritze zu verringern. Diese wiederum ist notwendig, da die Cortisonspritze tief in den Fuß eindringen muss. Die Schmerzen können nach der Behandlung zunächst stärker werden, sollten nach einem Tag aber abschwächen. Blutungen unter der Haut und gereizte Haut sind normal.
Die Spritzen sind jedoch risikobehaftet, so dass die Entscheidung sorgsam und mit Rücksprache des Arztes (der den Eingriff sowieso durchführt) getroffen werden sollte.
Auch hier konnte ich leider keinen Erfolg oder Besserung bei mir selbst feststellen.
Weitere Informationen: Apotheken Umschau
2.6 Strahlenbehandlung
Bei der Strahlentherapie werden, wie bei einer Krebsbehandlung, ionisierte Röntgenstrahlen auf die betroffenen Stellen geschossen. Diese bewirken eine nachhaltige Durchblutungssteigerung und mindern somit die Schmerzen. Somit wird die Schonhaltung, welche der Betroffene zwangsläufig einnimmt, gemindert. Zudem unterstützt die Durchblutung den Heilungprozess. Kurzfristig kann die Strahlentherapie die Schmerzen jedoch verstärken.
„Die Bestrahlung kommt für Fersensporn-Patienten infrage, bei denen die konventionelle Therapie und auch die Gabe von Schmerzmitteln nicht geholfen haben“
Professor Jürgen Dunst, DEGRO-Präsident und Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Uni Lübeck
Der Vorgang selbst dauert nur wenige Minuten, es sind mehrere Termine notwendig. Die Strahlendosis kann varieren, oft werden 3 oder 6ngram genutzt. Zunächst kann die Entzündung schlimmer werden, dies ist dem Heilungsprozess geschuldet. Es kann bis zu drei Monate dauern, bis die volle Wirkung erreicht ist.
Ich selbst habe drei Wochen a zwei Behandlungen gehabt. Nachdem es zunächst während der Strahlenbehandlung schlimmer wurde, gings einige Wochen besser, dann kurzzeitig wieder schlimmer und nach über zwei Monaten wurde es besser. Die Schmerzen und das Ziehen im Fuß verschwand, jedoch war die Faszie weiterhin angespannt (Druck mit Daumens auf die Faszie).
Dann habe ich die Strahlenbehandlung wiederholt und der zweite Versuch war vermutlich die Lösung.
Weitere Informationen: PDF von greif.de
3. Vorbeugung
Eine Möglichkeit den Fuß gegenüber der Entzündung der Plantarfaszie und vor allem dem Hohlfuß vorzubeugen wäre es Barfuß zu gehen / laufen:
4. Weitere Informationen
https://www.trainingsworld.com/sportmedizin/sportverletzung/schmerzen-fuesse-was-hilft-1274816
Hallo
darf man fragen was nun der aktuelle Stand bei dir ist? Und wie die Geschichte bei dir weitergegangen ist.
Bin sehr neugierig und habe natürlich den selben Fuß und das selbe Problem seid letzter Woche 🙁
Danke und LG
Wie schon oben erwähnt hatte ich eine zweite Strahlenbehandlung. Zeitgleich habe ich täglich die Einlagen von Kriwat getragen. Nach nach wenigen Wochen jedoch merkte ich vermehrt Schmerzen im Fuß. Ein Tipp war nun die Einlagen mal wegzulassen.
Nach ein paar Wochen ohne weitere Behandlung und ohne Einlagen hat sich das Problem dann komplett gelöst.
Ich hatte weiterhin aber die folgenden Nahrungsergänzungsmittel im „Einsatz“:
– MSM (Methylsulfonylmethan) https://amzn.to/30cPQ53 *
– Basentabletten https://amzn.to/334e837 *
– Vitamin D3 (würde ich auch grundsätzlich, gerade im Winter empfehlen) https://amzn.to/36aIxyr *
– dazu Knoblauch, weil es ebenfalls gegen Entzündungen helfen sollte
Zudem habe ich immer mal wieder eine Faszienrolle (https://amzn.to/334uBV5 *) genutzt zum Rollen über den Fuß.
Woran lag es nun?
Ich vermute die letzte Strahlenbehandlung war die Lösung. Dazu das Weglassen der Einlagen
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